Wie bestimmt man minimale Einspanntiefe - BIG KAISER Präzisionswerkzeuge | BIG KAISER

Wie bestimmt man minimale Einspanntiefe

07.09.2020

Q: Wie bestimme ich die minimale Einspanntiefe von Schneidwerkzeuge in Werkzeughaltern? Gibt es ausser den DIN-, ISO- oder NAS-Normen für Werkzeugschäfte eine Regel zur Bestimmung der minimale Einspanntiefe eines Schaftfräsers, Gewindefräsers oder Bohrers in Spannzangen-, Schrumpf- oder Hydraulikhaltern?

A: Es gibt keine allgemeine Regel für minimale Einspanntiefe von Schneidwerkzeugschäften oder ein Umrechnungsfaktor anhand des Schaftdurchmessers. Alle Werkzeughaltertypen haben unterschiedliche Anforderungen. Der wichtigste Punkt ist, dass unabhängig davon, welchen Werkzeughalter Sie verwenden, der Schaft des Schneidwerkzeugs nur auf dem geschliffenen Klemmbereich gespannt werden darf.

Ein Beispiel hierfür sind die ER32-Spannzangen. Die kleineren Spanngrössen (Ø3mm) haben eine innere Aussparung an der Rückseite der Spannzange. Obwohl die Spannzange 40 mm lang ist, beträgt die geschliffene Spannlänge nur 19 mm. Wenn die Spanngrössen grösser werden, nimmt die geschliffene Länge zu (Ø12mm = 30mm). Diese kann aber nicht mittels Faktor umgerechnet werden.

Werkzeughalter wie Schrumpf-, Hydraulik- und Fräsfutter haben in der Regel die in unserenKatalogen angegebene minimale Einspanntiefe. Wenn bei solchen Haltern der Schneidwerkzeugschaft nicht bis zur entsprechenden Tiefe eingeführt wird, kann die Aufnahmebohrung beschädigt werden, was das komplette Futter unbrauchbar macht. Gleiches trifft auf zylindrische Spannzangen zu, diese müssen auch immer bis zur minimale Einspanntiefe eingespannt werden. Jedoch kann es sein, dass durch die Innengeometrie der Spannzange der Schneidwerkzeugschaft weniger tief eingespannt werden kann.